Unsere diesjährigen Maiferien verbrachten wir in
Medellin- Kolumbien. Die Stadt von der aus der berühmte Drogenbaron Pablo Escobar in den 80 ziger Jahren mit seinem Imperium agierte und der Stadt des Künstlers Fernando Botero, der auf Gewalt mit Kunst reagierte.
Gleich am ersten Tag landeten wir durch Zufall imParque de la Luz, ein Projekt, wo aus einer "Schutthalde" ein beliebter Treffpunkt gestaltet wurde.
Wir spazierten von dort durch eine quirlige Geschäftsstraße und auf einmal standen wir auf einem Platz mit diesen vielen Skulpturen, die durch ihre Disproportionenen auffallen. Das ist der unverkennbare Stil von Fernando Botero, der sich dadurch von der abstrakten Kunst distancierte.
Der ganze Platz heißt Parque de Botero. Der Künstler hat alle Werke seiner Heimatstadt geschenkt.
Wir haben uns eine Weile auf eine Bank gesetzt und das Treiben auf diesem Platz beobachtet. Es war unglaublich. Natürlich waren da unzählbar viele Händler, aber auch Bettler, Junkies, Touristen, Polizisten und ab und zu auch ganz normale Leute, die auf demWeg von oder zur Arbeit waren.
Ein Stadtführer sagte uns, um Kolumbien zu beschreiben, nimm von allem etwas, rühre es gut um und das Ergebnis ist Kolumbien. Der Botero-Park war beispielgebend dafür.
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Seilbahn zu einem Ausflugsziel am Stadtrand von Medellin.Wirwollten vor allem das viele Grün genießen, das wir in Lima so sehr vermissen.
Dabei bekamen wir eine super Aussicht auf die Stadt, nur leider war es an diesem Tag bewölkt.
Und wir fuhren durch die Favelas von Medellin. Das Gute, die Bahn hält in diesen Stadtvierteln und die Einwohner können preiswert diese Anbindung nutzen.
Juan führte uns durch die Stadt und erklärte uns sehr viel über die Geschichte von Kolumbien. Seine Botschaft, bitte erzählt bei Euch zu Hause nicht nur über Drogenbanden in Kolumbien sondern über die vielen Erfolge, die wir seit 2002 erreicht haben. Seit diesem Jahr hat die Politik enorme Anstrengungen unternommen, um das Land sicherer und für Touristen atraktiv zu machen.
Wir können das nur bestätigen. Die meisten Leute waren sehr nett und hilfsbereit zu uns. Am Eindrucksvollsten war diese Taube, die im Jahr 1995 von Terroristen gesprengt und 23 Menschen darunter auch Kinder getötet wurden. Botero bat diese Taube als Mahnmal stehen zu lassen und fertigte noch eine an.
Santa Fe de Antioquia, eine kleine Kolonialstadt 78 km vonMedellin entfernt.
Nahezu alle Häuser der Stadt sind noch aus der Gründungszeit durch die einwandernden Spanier erhalten.
Dort besichtigten wir auch die älteste Hängebrücke des Landes,mit 291m eine eindrucksvolle Konstruktion.
An unserem letzten Tag fuhren wir nochmal mit einer Seilbahn, diesmal auf die andere Seite der Stadt. Aber ein ähnliches Bild.An den Hängen die Bretterbuden und oben vornehme Wohnungen.
Die letzte Station unserer Stadtbesichtigung war der botanische Garten. Ein grünes Kleinod, wo man sich ein wenig von dem lauten Stadtgetümmel ausruhen kann.
Vollgepackt mit vielen neuen Impressionen aus Kolumbien und mit viel Kaffee fühlen wir uns jetzt erholt und gerüstet für das nächste Bimester.